A.5.20 Latein RG
Fachcurricula Latein
1. bis 5. Klasse, Realgymnasium
Ziele
Der Lateinunterricht eröffnet den Schülerinnen und Schülern die Systematik einer europäischen Basissprache und macht sie im Sinne der Europabildung mit den Wurzeln der europäischen Kultur vertraut Latein schult den Ausdruck und die Sprachreflexion sowie das Sprachbewusstsein und führt in ein Sprachsystem ein, das das Erlernen zahlreicher moderner Sprachen erleichtert und unterstützt.
Die Übersetzungsarbeit an lateinischen Texten fördert sowohl das analytische Denken als auch den kreativen Umgang mit Sprache. Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Texte inhaltlich und sprachlich zu analysieren, Übersetzungsvarianten abzuwägen, Sprachvarianten zu erproben und in ihren Aussagen und Aussagenuancen zu hinterfragen.
Der Lateinunterricht trägt zur politischen Bildung bei, indem er den Blick der Schülerinnen und Schüler auf ethische und politische Fragestellungen lenkt. Zudem nimmt er Bezug auf antike Vorstellungen vom Verhältnis des Einzelnen zum Staat und vom Wesen von Recht und Gesetz, die bis in die unmittelbare Gegenwart der Entwicklung Europas bedeutsam sind.
Kompetenzen am Ende des 1. Bienniums
Die Schülerin, der Schüler kann
- sich einen Basiswortschatz aneignen und diesen durch Sprachvergleich und Techniken der Wortableitung erweitern
- die Grundstrukturen der lateinischen Sprachen erkennen, benennen und erklären
- einfache lateinische Texte sprachlich und inhaltlich erschließen und sie angemessen und korrekt ins Deutsche übersetzen
- Zeugnisse aus der Antike wahrnehmen, sie in einen kulturgeschichtlichen Kontext einordnen und einen Bezug zur Gegenwart herstellen
Kompetenzen am Ende der 5. Klasse
Die Schülerin, der Schüler kann
- den eigenen Basiswortschatz durch Sprachvergleich und Techniken der Wortableitung erweitern und Latein als Brückensprache nutzen
- Fachterminologien aus verschiedenen Bereichen über den Lateinunterricht erschließen und verstehen
- Sprachen und Sprachverwendung, Sprachstrukturen und unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten erkennen, vergleichen und reflektieren
- komplexe lateinische Texte sprachlich und inhaltlich erschließen und sie korrekt und angemessen ins Deutsche übersetzen
- den Übersetzungsprozess reflektieren und verschiedenen Interpretationsansätze verwenden Antikes wahrnehmen, in einen kulturgeschichtlichen Kontext einordnen und in Bezug zur Gegenwart setzen
Didaktische und methodische Hinweise in Bezug auf die Bewertung
Es gibt mehrere mündliche und schriftliche Leistungsüberprüfungen im Semester wie z.B. Schularbeit, Hausarbeiten, Tests, Prüfungsgespräche.
Lernzielkontrollen werden regelmäßig durchgeführt.
Gewichtung: unterschiedlich gewichtet - wird jedesmal mitgeteilt Bewertung des Lernfortschritts: wird berücksichtigt
Individuelle Bildungspläne: werden berücksichtigt
Mitarbeitsnote: kann vergeben werden
Bewertungskriterien: Kompetenzbereiche und Kompetenzen
Kognitiver und reproduktiver Bereich:
- Wiedergabe von Lerninhalten
- Erfassen und Einordnen von grammatikalischen Erscheinungen in bekannten Texten
- Erkennen grammatischer Erscheinungen
- antike Kultur
Tansfer von Gelerntem:
- Analysieren eines Textes
- Übersetzen
- Beschreiben von Beobachtungen zum Text
- Paraphrasieren
Problemlösendes Denken:
- Übertragen spezifischen lateinischer Begriffe und sprachlicher Strukturen in ein angemessenes Deutsch
- Begründen von Aussagen
- Definieren
- Stellungnahmen
Anmerkungen
Es geht bei der Bewertung von Leistungen um die Frage, ob und in welchem Maße die Lernziele, wie sie im Bildungsauftrag und in den einzelnen Unterrichtseinheiten (UE) formuliert sind, erreicht werden.
Die Lernzielkontrolle erfolgt durch das Beobachten und Überprüfen der Beiträge und Ergebnisse des Schülers im Schriftlichen wie auch im Mündlichen sowie der Beherrschung der für das Fach notwendigen Arbeitstechniken. Ebenso bezieht Bewertung die Bereitschaft zur Mitarbeit und insgesamt die Einstellung des Schülers zum Fach mit ein.
Das Beurteilen schließt mit ein, dass die Ausgangslage der Klasse, die Lernvoraussetzungen und der Lernprozess der einzelnen Schüler beachtet werden. Der Schüler wird in die Bewertung mit einbezogen und erhält so die Möglichkeit zur besseren Selbsteinschätzung und einen verstärkten Anreiz zum Weiterarbeiten.
1. Biennium
Fertigkeiten | Kenntnisse |
Wortschatz
den Wortschatz mit Hilfe verschiedener Techniken des Vokabellernens erwerben und erweitern | Techniken der Wortschatzarbeit |
Grundelemente der Wortbildungslehre beim Erschließen von Wörtern anwenden | Elemente der Wortbildung |
von lateinischen Wörtern Wortfamilien, Wortfelder und Sachgruppen bilden | Basiswortschatz und semantische Kategorien |
die Bedeutung neuer lateinischer Wörter mit Hilfe von Lehn- und Fremdwörtern aus modernen Sprachen verstehen | Strategien des Sprachenvergleichs, Kulturwortschatz |
Einsicht in Sprache
lateinische Wortarten erkennen und bestimmen |
Systematik der Nominal- und Verbalformen |
einzelne Formen ins Lateinische übersetzen |
Nominal- und Verbalformen |
einen lateinischen Satz nach Satzgliedern und Satzgliedteilen bestimmen | Satzmodelle, Satzbaupläne |
charakteristische Konstruktionen im Lateinischen in ihrer syntaktischen Funktion erkennen | Akkusativ mit Infinitiv, Partizipialkonstruktionen |
Hauptsätze in ihrer Aussagefunktion erkennen | Modi, vor allem Konjunktiv im Hauptsatz |
einen Gliedsatz auf seine syntaktische und semantische Funktion hin erkennen und bestimmen | Gliedsätze |
Umgang mit Texten
den Text als geordnete Abfolge von Gedanken erkennen u. Elemente der Textkohärenz bestimmen | Texterschließungsverfahren |
einen lateinischen Text korrekt und in einem angemessenen Deutsch wiedergeben | verschiedene Übersetzungsverfahren |
einen lateinischen Text inhaltlich zusammenfassen, paraphrasieren, seine Kernaussage wiedergeben | Merkmale der Zusammenfassung und der Paraphrase |
in einem lateinischen Text einfache Stilmittel erkennen und ihre Funktion deuten | Stilmittel, rhetorische Figuren |
einen lateinischen Text nach Leitfragen analysieren | Interpretation |
einen lateinischen Text einer Textgattung zuordnen | Merkmale einfacher Textgattungen |
Antike Kultur
Fremdes und Vertrautes im privaten und öffentlichen Leben der Römer feststellen | Alltagsleben der Römer |
sich mit verschiedenen Figuren aus dem Mythos auseinandersetzen und ihre Bedeutung für die antike und moderne Welt aufzeigen | Gestalten aus der antiken Mythologie |
sich in fremde Weltsichten vertiefen und Verständnis für sie entwickeln | antike Wertvorstellungen |
archäologische Funde im Alpenraum in einen kulturgeschichtlichen Zusammenhang stellen |
die Römer im Alpenraum |
lateinische Texte als Primärquellen zur antiken Welt verstehen und erschließen | Recherchestrategien, historische Quellen |
1. KLASSE LERNINHALTE
Cursus Brevis Lektion 1-8:
Wortschatz: Vokabeln 1-8, Wortarten
Formenlehre: Konjugationen
(Indikativ und Imperativ, Präsens, Imperfekt, Perfekt, Plusaquamperfekt, Futur I, das unregelmäßige Verb "esse"), Deklinationen (a-, o-, i-Dekl., 3. Dekl.), Substantive und Adjektive a-/o-Dekl., Pronomina)
Syntax:der einfache und erweiterte Satz, Kasusfunktionen (Ablativ, Akkusativ), Satzreihe und Satzgefüge, Prädikativum, Participium coniunctum Textlehre: Elemente der Textkohärenz (z.B. Relativpronomen), einfache textsortenspezifische Stilmittel Textsorten: Rede, Gerichtsrede, Deklamation, mythologische Erzählung, Erzählung mit umgangssprachlichen und dialogischen Elementen und innerem Monolog, Bericht Antike Kultur: Circus Maximus, Forum Romanum, Gladiatorenkämpfe, Sklaven, Thermen, Augustus, römische Gründungssagen, Äneas in der Unterwelt
2. KLASSE LERNINHALTE
Vokabeln der Lektionen 9-16 Infinitiv Perfekt Passiv, Adjektivgruppe II, Grundzahlen, AcI, Indikativ Passiv, u-Dekl., Genitivus partitivus / subiectivus / obiectivus, Dativus possessoris, Konjunktivformen und -funktionen, PPrA, Futur II, Abl.abs., Vorteils-und Zieldativ, Adverb, ND-Formen, Infinitiv Futur, Steigerung der Adjektive, Indefinitpronomina, PFA, Adverb-Steigerung, Deponentien, unregelmäßige Verben, e-Dekl., Gliedsätze, verschiedene Genitive und Ablative
Rede,
historischer Bericht, Briefe, ethnographischer Bericht
Die Stadt Karthago, griechisch-römische Zivilisation, röm.Imperialismus röm.Provinzialverwaltung, die Hermannsschlacht, das röm.Germanenbild, die Ödipussage
2. Biennium
Fertigkeiten | Kenntnisse |
Wortschatz
den Grundwortschatz erweitern und den Bedeutungsumfang komplexer lateinischer Begriffe erfassen | Techniken der Wortschatzarbeit |
das Wörterbuch für die Übersetzung effizient nutzen | Nachschlagetechniken |
Fachbegriffe aus dem Lateinischen erschließen | Fachwortschatz |
Latein als Brückensprache zu den modernen Fremdsprachen erkennen u. nutzen | Strategien des Sprachenvergleichs |
Einsicht in Sprache
charakteristische Konstruktionen im Lateinischen in ihrer syntaktischen und semantischen Funktion erkennen | Gerundium, Gerundivum, Supinum |
lateinische Texte auf der Wort-, Satz- und Textebene nach verschiedenen Methoden analysieren und übersetzen | Übersetzungsverfahren |
eine Übersetzung nicht als einzig mögliche Lesart eines Textes verstehen | Übersetzungs- und Interpretationsvielfalt |
Latein und Deutsch kontrastieren und sprachliche Varianten reflektieren | Sprachsysteme |
Umgang mit Texten
stilistische Besonderheiten im Text erkennen und zur Aussageabsicht des Autors in Beziehung setzen | Stilmittel, rhetorische Figuren |
die metrische Gestaltung und Klangwirkung von lateinischen Texten nachweisen und erklären | Metrik |
Textsorten nach verschiedenen Merkmalen bestimmen | Merkmale von literarischen Gattungen und Sachtexten |
einen lateinischen Text unter verschiedenen Aspekten analysieren | Interpretationsverfahren |
sich mit Weltsicht und Wertvorstellungen der Autoren kritisch auseinandersetzen |
Wertvorstellungen, repräsentative antike Autoren und Werke |
Texte in einen literaturgeschichtlichen, philosophischen und historischen Zusammenhang einordnen | lateinische Literaturgeschichte |
das Fortwirken lateinischer Sprache bis ins Mittelalter und in die Neuzeit untersuchen | mittel- und neulateinische Literatur |
Antike Kultur
die Griechen als kulturelle Vorbilder für die Römer erkennen und die Rezeption in der römischen und lateinischen Kultur und Kulturgeschichte weiterverfolgen | Wirtschafts-, Kultur- und Geistesgeschichte der Griechen und Römer |
Funktionen des antiken Mythos begreifen und erklären | antike Mythologie |
die römische Kultur als Grundlage Europas verstehen | Kulturgeschichte Europas |
Zeugnisse für die Präsenz der Römer im Alpenraum erkennen und bewerten | provinzialrömische Archäologie |
durch eigene Lektüre, Museums- und Theaterbesuche die Kenntnisse über die Antike vertiefen und die jeweiligen Kontexte herausarbeiten | Literatur- und Kulturbetrieb, Rezeptionsgeschichte |
3. KLASSE LERNINHALTE
Vokabeln der Lektionen 17- 20 und Vokabeln der Unterrichtseinheiten;
NcI, Gerundivum-N, Partizipialkonstruktionen (Vertiefung),
Relativsätze,
Ablativ des Vergleichs,
Genitiv der Wertangabe, Genitiv nach Verben der Gerichtssprache,
Überblick über die Gliedsätze,
unregelmäßige Verben, e-Deklination;
Originaltexte z. B. Fabel, Brief, Legende
4. KLASSE LERNINHALTE
Lektürebezogener Wortschatz
Originallektüre z.B. Lyrik
Epos Prosa
Geschichtsschreibungmythologische Texte
5. Klasse
Fertigkeiten | Kenntnisse |
Wortschatz
sich einen themen- und autorenbezogenen Wortschatz aneignen | Techniken der Wortschatzarbeit |
wichtige Fachtermini kontextbezogen verwenden | Fachwortschatz |
aus dem Lateinischen abgeleitete Fremdwörter und unbekannte Vokabeln moderner Fremdsprachen selbstständig erschließen | Strategien des Sprachenvergleichs |
Einsicht in Sprache
komplexe lateinische Texte auf der Wort-, Satz- und Textebene nach verschiedenen Methoden analysieren und übersetzen |
Textkohärenz, Übersetzungsverfahren |
verschiedene Übersetzungsmöglichkeiten abwägen und die eigene Entscheidung begründen | Übersetzungsvergleich, Strategien des Sprachenvergleichs |
einen lateinischen Text in seiner sprachlichen Komplexität beschreiben | Metasprache |
Umgang mit Texten
sprachliche Varianten beim Übersetzen angemessen in die Zielsprache übertragen | Sprachebenen |
lateinische Texte in ihrer metrischen Gestaltung erklären und sie vortragen | Metrik |
einen lateinischen Text selbstständig analysieren und intertextuelle Bezüge herstellen | Interpretationsverfahren |
Texte in einen historischen, philosophischen und literarischen Zusammenhang einordnen und kritisch dazu Stellung beziehen | Grundzüge der römischen Literaturgeschichte |
das Fortwirken lateinischer Literatur bis in die Gegenwart verfolgen | Rezeptionsgeschichte |
Antike Kultur
den Einfluss der römischen auf die europäische Kultur erkennen und verschiedene Rezeptionsweisen nachvollziehen | Fortleben der Wirtschafts-, Kultur- und Geistesgeschichte der Römer |
antike Stoffe und Motive im Rahmen von Museums- und Theaterbesuchen u. ä. erkennen und reflektieren | Literatur- und Kulturbetrieb |
5. KLASSE LERNINHALTE
Originaltexte
Lektürebezogene Vokabelkenntnisse
z. B. Epos, Lyrik, Prosa (philosophische, rhetorische Texte usw.)